Sportmuffel zitieren gerne no sports, um sich vor einer körperlichen Betätigung zu drücken und beziehen sich auf das Zitat ’no sports‘ vom englischen Premierminister Winston Churchill, welches aber nur in Deutschland bekannt ist.
no sports von Sir Winston Churchill
„No sports“, gab angeblich Churchill einem Journalisten als Antwort auf die Frage, wie er sein hohes Alter erreicht hätte, obwohl er gerne Zigarren rauche und eine Neigung zum Whisky habe. Dieses Zitat ist aber nicht belegt. Der Premierminister starb mit 91 Jahren, obwohl er einen hohen Blutdruck hatte, einen Herzinfarkt und zwei Schlaganfälle überlebte.
In der 1930 verfassten Autobiografie Churchill’s ‚My early Life‚ (Meine frühen Jahre. Weltabenteuer im Dienst.) ist zu lesen, dass er in seinen jungen Jahren ein Reiter, Fechter, Schütze und auch Polospieler war. In der Royal Military Academy in Sandhurst verbrachte er seine Kadettenzeit, wo er als passionierter Reiter bekannt war und jede freie Minute mit Pferden verbrachte. Sogar mit 74 Jahren stieg er mit Jagdkleidung hoch zu Ross, um an einer Fuchsjagd teilzunehmen.
Das Zitat Sport ist Mord wird gerne von Menschen gebraucht, die zu bequem sind, sich zu bewegen und überhaupt Sport zu treiben.
Ist Sport wirklich Mord?
Menschen, die trainiert sind und sich viel bewegen unterliegen nicht dem Risiko eines vorzeitigen Ablebens. Beim Sport wird die Blut- und Sauerstoffversorgung des Körpers verbessert, also die Herz-Kreislauftätigkeit angeregt, der Blutdruck sinkt, was einem Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugt. Beim sportlichen Menschen ist der Körper straffer, er ist im Alltag fitter und ist eher bereit, sich Problemen zu stellen und Widerstände zu überwinden.
Hochleistungssport ist „Mord“
Natürlich steckt in der Redewendung Sport ist Mord eine Portion Wahrheit! Hochleistungssport ist schädlich. Das erste Opfer in der Geschichte war der Marathonläufer, der der Sage nach von Marathon nach Athen lief und dort auf dem Marktplatz tot zusammenbrach. Todesfälle im Sport gab es immer wieder. Der jüngste Fall ist ein kubanischer Amateurboxer, der 18-jährige Yeranedy Lopez Fuentes, der am 11. Juni 2016 in der zweiten Runde einem plötzlichen Herztod erlag. Der Fall Mohammed Ali ist weltbekannt, der durch die heftigen Hiebe auf den Kopf an Parkinson erkrankte.
Extreme sportliche Aktivitäten haben ihren Preis. Dies sind abschreckende Beispiele. Aber man muss nicht gleich Leistungssport betreiben. Es geht darum, beim Sport vernünftig mit dem Körper umzugehen.
In erster Linie denke ich an die Fehlbelastung beim Training. Diese entsteht durch schnelle und ruckartige Bewegungen, was zum ungleichmäßigen Training der Zielmuskulatur führt und unnötig die Sehnen, Bänder und Gelenke belastet. Auch eine falsche Übungsausführung, wie z. B. eine unkorrekt ausgeführte Kniebeuge oder Kreuzheben mit der Langhantel wird schnell zum „Mord“!
In der Leichtathletik ist es schon üblich, dass Sportler mit der Zeit verschleißen. Alle Sportarten, die mit Beschleunigung zu tun haben, bereiten mit der Zeit den Sportlern Probleme. Auch Fußballer sind hier nicht verschont, wie das Beispiel des Ex-Torwarts Toni Schuhmacher zeigt. In seinen 20 Profijahren hatte er 5 Gehirnerschütterungen und 15 Knochenbrüche erlitten!
Und dann gibt es noch die Funsportarten, wie z. B. das BASE-Jumping oder das Freestyle Motocross, die manchmal tödlich enden.
Im nächsten Abschnitt möchte ich aber aufzeigen, unter welchen Voraussetzungen Sport kein Mord ist.
Viele Sportarten
Heute gibt es unendlich viele Möglichkeiten Sport vernünftig zu treiben,
- Fußball
- Joggen
- Schwimmen
- Tennis
- Nordic Walking
- Basketball
- Inline-Skating
- Montain-Bike
- Outdoor Fitness
um nur einige zu nennen.
Sport soll vor allem Spaß machen, deshalb sollte jeder sich seine eigene Sportart aussuchen. Ein vernünftiger Umgang mit dem Körper gehört zum Sport. Man muss wissen, was gut ist und wann ich aufhöre. Welche Belastungen sind zu verantworten. Welche Ernährung ist gesund. Dann ist ein sportlicher Mensch gesund, fit und attraktiv. Sport wirkt dem Alter entgegen, steigert die Leistungsfähigkeit, Vitalität, Widerstandskraft, sogar die Hirndurchblutung. Wer keine Lust hat Sport in der Halle oder im Fitnessstudio zu betreiben, der kann auch an der frischen Luft z.B. an einer Parkbank seine Fitnessübungen absolvieren. Ich habe dazu ein YouTube Video mit Rückenübungen veröffentlicht (siehe unten).
Kein Sport, das ist Mord
- Die motorischen Fähigkeiten müssen nicht nur in der Kindheit, sondern auch im Alter trainiert werden.
- Sport verlangt ein hohes Maß an Körperbeherrschung, Schnelligkeit und kräftigt den Körper.
- Sport fördert den Widerstand und somit auch die Lebensfreude.
- Sport unterstützt die wesentlichen Lebenselemente: Atmung und Durchblutung.
- Beim Sport muss man viel trinken, was dem Wasserhaushalt des Körpers förderlich ist.
- Sport stärkt die Knochen und Gelenke.
- Regelmäßige Bewegung und sportliche Tätigkeit mindert das Körpergewicht.
- Durch Sport wird die muskuläre Balance des Körpers verbessert.
- Sport wirkt Osteoporose entgegen.
- Sport verbessert deutlich die Mobilität.
Diese Beispiele zeigen, dass Sport nicht Mord ist, sondern ein gesundes Vergnügen. Und dieses Vergnügen sollte man sich nicht nehmen lassen.
„Sport ist Mord“ nur am Anfang, aber mit der Zeit wird Sport zur Gewohnheit, zum Lebenstil und bringt einen riesigen Spass!