Golf ist ein traditioneller Ballsport, dessen Anfänge auf das 15. – 16. Jahrhundert in Schottland zurückgehen. Aber es gibt Hinweise, dass es schon im alten Ägypten, im antiken Rom und in China ein Spiel mit Ball und Schläger gab. Diesen Sport habe ich für mich als Jugendlicher entdeckt, als ich von Freunden zum Minigolf im Münchner Olympiapark eingeladen wurde. Jetzt nach einigen Jahren Tätigkeit als Fitnesstrainer, möchte ich analysieren, welche Muskeln bei dieser Sportart aktiv sind und wie man mit Kraftübungen den Golfschwung verbessern kann.
Diese Idee kam mir, als ich von Menschen, die ich trainiere, nach Krafttrainingsprogrammen für Tennisspielen, Laufen, Schwimmen und Golfen gefragt wurde.
Golf-Gymnastik & Fitnessübungen
Mit seinen über 60 Millionen organisierten Golfspielern weltweit wird diese Sportart immer beliebter. In 2009 beschloss das Internationale Olympische Komitee (IOC), dass Golf ab 2016 in Rio de Janeiro wieder olympische Sportart sein soll.
Das Ziel jedes Spielers ist es, mit möglichst wenigen Schlägen den Ball von einem Abschlag zum kreisrunden Loch zu spielen. Dabei muss der Ball mehrere hundert Meter Distanz überwinden.
Warum Muskeltraining für Golfer?
Bisher wurde unter Golf-Fitness gymnastische Übungen verstanden. Diese Eigengewichtsübungen sind für Anfänger gut, weil sie zum gewissen Grad die Muskulatur kräftigen und den Bewegungsapparat mobilisieren. Aber mit gezielten Kraftübungen kann man mehr erreichen, wie z.B. den Golfschwung verbessern. Aber keine Angst, man bekommt von den Kraftübungen keine Muskelberge und wird nicht stocksteif! Das ist ein gängiger Krafttrainingsmythos!
„Muskelverkürzungen“ kommen nicht zustande, wenn Spieler und Gegenspielermuskel trainiert werden. Falls diese muskulären Dysbalancen vorhanden sind, werden diese durch die Kraftübungen sogar korrigiert und die Beweglichkeit wird erweitert!
Prävention & Kraft für Golfer
Krafttraining für Golfer hat einen vorbeugenden Effekt, weil eine gezielte Stärkung der Rumpfmuskulatur Verletzungen im Rücken entgegenwirkt. Schließlich ist die Wirbelsäule des Golfers bei den schnellen und weiten Schwüngen hohen Rotationsbelastungen ausgesetzt. Außerdem erreicht man durch die gezielte Kräftigung der Rumpf- und Beinmuskulatur einen stabileren Golfschwung und erweitert seine Schlagweite. In mehreren Studien konnte festgestellt werden, dass regelmäßiges Konditions- und Krafttraining die Schlagkraft verbessert.
Studien: Krafttraining & Golf
Folgende Studien haben einen positiven Einfluss vom regelmäßigen Krafttraining auf die Schlagkraft und Weite beim Golfen belegt
- 8-wöchige Studie (1995) von Dr. Wayne L. Westcott, Ph.D.
- Fradkin et al. (2004)
- 11-wöchige Studie von Doan et al. (2006)
- 18-wöchige Studie (2012) von Alvarezan an der Universität León in Spanien
Fitnessübungen für Golfer
Bei einem korrekten Abschlag des Golfballs spannen sich 124 von insgesamt 343 Muskeln im menschlichen Körper an! Ich möchte mich aber auf Kraftübungen für die Hauptmuskelgruppen konzentrieren, da die kleinen immer mittrainiert werden. Folgende Fitnessübungen sollten auf dem Trainingsplan für Golfer stehen.
- Beinmuskulatur: Kniebeugen, Beinpresse
- Schräge & gerade Bauchmuskeln: Normale und seitliche Crunches
- Unterer Rücken: Superman Übung, Rückenstrecken
- Schultermuskulatur: Seitliches Kurzhantelheben
- Unterarmmuskulatur: Unterarmbeugen – und strecken
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